Alt werden ist nichts für Feiglinge. Wer kennt ihn nicht, Mae Wests berühmten Spruch. Was aber ist mit jenen unter uns, die angesichts der immer größeren Zahl von Kerzen auf der Geburtstagstorte manchmal doch der Mut verlassen möchte? Fünfzig werden? Das klingt nach Lebensmitte. Das ist ok. Dann aber rückt die Sechzig näher, und uns wird plötzlich mulmig. Die bange Frage steht im Raum: Wie kann ich weiterhin gut leben? Die alten Menschen in der Blauen Zone zeigen, dass es möglich ist, im Alter eben nicht der Krankheit zu erliegen und einsam und von aller Welt verlassen hinzusiechen. Sie sind körperlich und geistig fit und in das Leben eingebunden. Bis ins höchste Alter bleiben sie aktiv. Mit dem Horizont von 80, 90 oder 100 Jahren schauen sie durchaus auch nachdenklich und kritisch, aber stets zufrieden in die Welt.
© Fotos Eva Huber
Die Zonen der außergewöhnlichen Langlebigkeit sind ein lokales Phänomen. Auf Sardinien begrenzt es sich auf die Bergregion im zentralen Osten - die Ogliastra und Teile der Barbagia. Als Hirten und Bauern haben sich die Bewohner ihre traditionelle, sehr einfache Lebensweise bewahrt. Die meisten hier sind Selbstversorger. Sie ernähren sich von dem, was Land und Tiere liefern. Jeder packt mit an, die Alten wie die Jungen. Tutto genuino, so muss das Essen sein: authentisch, echt und unverfälscht. Und es kommt mit "zero kilometre" auf den Tisch - ohne Antransport von fernen Äckern oder Weiden. Arbeitssam ist dieses Leben, aber auch beschaulich. Weit, weit weg ist hier die hektische Betriebsamkeit unserer modernen Welt.
Natürlich kann nicht jeder von uns nach Sardinien ziehen und Hirte oder Bauer werden. Lesen Sie in meinem neuen Buch, wie Sie sich in Ihrem Alltag Ihre eigene Insel schaffen können.
Mit 100 Jahren noch gesund, aktiv, sportlich und sozial vernetzt sein und Freude an der Arbeit haben? Was wie ein Wunder klingt, ist auf der im Süden Japans gelegenen Inselgruppe Okinawa Wirklichkeit. Wir sind dort gewesen, um den glücklichen Alten ihr Geheimnis zu entlocken. Ihr Wissen ist verblüffend einfach und doch revolutionär, exotisch und, wie wir finden, auch in unserer westlichen Kultur erstaunlich gut im Alltag umsetzbar. Dass wir selbst auch 100 werden, kann keiner garantieren. Aber wir können von den Okinawern lernen, unser Leben auch im Alter zu genießen. Und wer weiß, vielleicht gewinnen wir sogar das eine oder andere gute Jahr dazu.
© Fotos Eva Huber
Autorin, Übersetzerin, Lektorin // Writer, Translator, Editor
Sachbücher - Romane - Übersetzungen - Lektorate // Non-Fiction - Fiction - Translations - Editing
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